Palmengarten
in
Frankfurt am Main
Gegründet wurde der Palmengarten 1968 in einer Zeit des Umbruchs: Im Jahre 1866 wurde die Freie Reichsstadt Frankfurt und Hessen-Nassau preußisch und so gab Herzog Adolph von Nassau seine Residenz in Wiesbaden-Biebrich auf. Dort befand sich eine von ihm angelegte große Sammlung exotischer Pflanzen, die nun zum Verkauf angeboten wurde.
In Frankfurt sah der Handelsgärtner und Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer (1817 – 1900) eine Chance, die von ihm schon seit längerem gehegte Idee eines Südpalastes, eines Gesellschaftshauses für tropische Pflanzen, in die Tat umzusetzen.
Im Jahre 1868 gelang ihm die Verwirklichung: am 6. Mai wurde eine Aktiengesellschaft ins Leben gerufen. Diese erwarb die Pflanzensammlung des Herzogs und errichtete auf einem von der Stadt Frankfurt überlassenen Gelände einen Garten mit einem großen Gesellschaftshaus, dem das Palmenhaus angegliedert war. Die Arbeiten schritten rasch voran und schon am 16. März 1871 konnte der Palmengarten – auf diesen Namen hatte man sich schnell geeinigt- feierlich eröffnet werden.
Geschichte des Palmengartens 1900 - 1969
Nach den schweren Jahren des ersten Weltkriegs übernahm die Stadt Frankfurt immer größere Verpflichtungen des Gartens, die dann in einer für die Aktiengesellschaft wirtschaftlich aussichtslos erscheinenden Situation am 1. Juni 1931 zu einer vollen Übernahme in städtische Regie führte.
1944: Zerstörung der Glasdächer im Garten; Brand des Gesellschafts-hauses, des Konzertpavillons und des Grüneburg-Schlösschens. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg blieb das Gelände des Palmengartens zwischen 1945 und 1948 den amerikanischen Besatzungstruppen vorbehalten.
Am 25. März 1945 war für Frankfurt der Krieg zu Ende. Wenige Tage später bezog die US-Army den Palmengarten mit in das Sperrgebiet um das IG-Farbenhochhaus ein. Er sollte den GI’s als „Recreation Center“ dienen. Dies erwies sich als Glücksfall für den Palmengarten: damit der Garten diese Aufgabe erfüllen konnte, wurde sogleich Gas und Kohle herbeigeschafft.
Am 14. Juli 1953 wurde der ganze Garten wieder in städtische Verwaltung zurückgegeben. Fritz Encke wurde 1945 der neue Direktor. Man überholte bis Anfang der 60er Jahre alle Gewächshäuser und Gebäude. 1968 feierte der Palmengarten sein 100-jähriges Jubiläum mit der Einführung eines Signets.
Geschichte des Palmengartens 1969 – heute
Der Garten sollte in seinem Inneren erweitert werden. Darunter war zu verstehen: eine aufgabengerechte Anordnung von Gebäuden und Grünanlagen sowie eine grundsätzliche Erneuerung der Versorgungsleitungen. Im Hinblick auf die stürmische Entwicklung der biologischen Wissenschaft war eine zeitgemäße Darstellung der Pflanzen im Freiland, in den Schauhäusern und bei den Ausstellungen zu suchen. Diese Phase der Umgestaltung und reger Bautätigkeit kam 1992 unter Direktor Gustav Schoser zu ihrem Abschluss.
Zu neu gestalteten Rosen-, Stein-, Rhododendron- und Staudengärten gesellten sich Tropicarium Subantarktishaus, Eingangsschauhaus sowie mit modernster Technig ausgestattete Gewächshäuser zur Kultur und Präsentation der reichen Sammlungen.