Zoo Leipzig
Historie und Infos
Historie
Seit Januar 1873 war der Leipziger Gastwirt Ernst Pinkert (1844 – 1909) Inhaber der Restauration „Zum Pfaffendorfer Hof“.
Um gegen die Konkurrenz, die ihren Besuchern Konzerte, Ballmusik, Theateraufführungen und Varieténummern boten, bestehen zu können, reichte eine gute Küche nicht aus und er lud zum „Riesen-Monstre-Pracht-Feuerwerk“. Das Programm ergänzten Gaukler, Seiltänzer, Musiker und Schausteller.
Mit seinem Partner Carl Hagenbeck stellte er 1876 auf einer Wiese hinter seiner Gaststätte als Publikums lockende Attraktion die ersten exotischen Tiere aus. Am 7. Juli wurde von den Lokalzeitungen über die Ankunft von 15 Alligatoren und über 200 Schildkröten berichtet. Bereits 1 Monat später folgten 8 Seehunde. Im gleichen Jahr begann auch der Bau des Alten Raubtierhauses und es kamen immer mehr Tiere hinzu, die Pinkert von Hagenbeck lieh oder kaufte.
Am 9. Juni 1878 wurde der Zoologische Garten Leipzig mit Raubtieren, Hirschen, Antilopen, Kängurus und bunten Papageien eröffnet. Mit Völkerschaugruppen, Dressurdarbietungen, Kuriositätennummern und Sportwettkämpfen verdiente Pinkert Geld, mit dem er immer mehr tierische Attraktionen hinzukaufte.
1883 wurde das Gelände auf 3 ha vergrößert und in den 80er und 90er Jahren entwickelten sich die Großkatzen zum Markenzeichen des Zoologischen Gartens.
Bereits um die Jahrhundertwende konnte Pinkert auf ca. 200 Löwen aus eigener Zucht verweisen, deren Verkauf eine zusätzliche Einnahmequelle garantierte. Gleichzeitig gab es um die Jahrhundertwende jedoch auch immer wieder Rückschläge und große Verluste. Außerdem gehörte der Tiergarten mit 3 ha zu den kleinsten der deutschen Großstädte, die Käfige des Zoos waren viel zu klein und für Ausbauten fehlte das nötige Geld.
So kam es am 1. Januar 1899 zur Umwandlung des bis dahin privat geleiteten Zoos in eine Aktiengesellschaft. Dadurch konnte 1900/01 der Bau des Neuen Raubtierhauses, Affenhauses und Verwaltungs- und Hauptgebäudes (heute Kongresshalle) durchgeführt werden.
Bis 1907 wurde das Gelände auf 7 ha erweitert.
Am 28. April 1909 starb Ernst Pinkert. Sein Nachfolger Johannes Gebbing begann dann 1910 mit dem Bau des Aquariums und 1913 mit dem Anbau des Terrariums und brachte damit neue Arten in den Zoo.
Durch den ersten Weltkrieg finanziell ruiniert und verwüstet, ging der Zoo in den Besitz der Stadt Leipzig über, so dass zumindest das nötigste schnell repariert werden konnte.
Zwischen 1920 und 1935 wurde das Gelände auf 12,5 ha erweitert. Gleichzeitig erhielten die Ideen Carl Hagenbecks Einzug, der bereits 1907 in Hamburg einen Tierpark eröffnet hatte, der alle bisherigen Konzepte in Frage stellte: Die Tiere wurden nicht mehr durch Gitter, sondern durch Gräben von den Besuchern getrennt. Auch die Gebirgslandschaften, das Eismeerpanorama und die Raubtierschlucht machten weltweit furore.
In diesem Sinne wurde 1926 wurde Dickhäuterhaus eröffnet, 1929 die Bärenburg und zahlreiche weitere Klinkerbauten. 1934 folgten die Rhesus- und Paviananlage mit der Pinguinanlage auf der Rückseite und 1935 der Tierkindergarten.
Nachdem der Zoo Leipzig kriegsbedingt geschlossen werden musste, konnte er bereits am
6. Mai 1945 wieder eröffnet werden. Gleichzeitig wurde das Gelände auf 16 ha vergrößert.
1969 wurde das Vogelhaus mit Freiflughalle fertig gestellt und die Zooschule eröffnet.
1973 wurde dem Leipziger Zoologischen Garten die Führung des Internationalen Tigerzuchtbuchs übertragen, das zu den umfangreichsten für eine bedrohte Tierart zählt. Mit 342 Geburten von Amurtigern in 40 Jahren ist der Leipziger Zoo der beste Züchter.
1976 wurde das Zoogelände auf 22,5 ha erweitert und die Huftier-Freianlagen an der Rosentalwiese fertig gestellt.
Am 23. Juni 1982 wurde das neue Menschenaffenhaus eröffnet
1986 wird ein Zuchtbuch für Anoas eingerichtet und geleitet.
1992 wurde der Aquariums-Neubau fertig gestellt.
Seit 1. Januar 1995 ist der Zoologische Garten ein juristisch nicht selbstständiger Eigenbetrieb im Kulturdezernat der Stadt. Im gleichen Jahr wird die Australienanlage fertig gestellt.
1996 erfolgte der Umbau des Wasservogelteiches
1997 fand die Neugestaltung derNashorn- und Anoageheges statt und das umgebaute Terrarium wurde eröffnet.
1998 wurde die neu gebaute Robbenanlage fertig gestellt.
2000 wurde der Zoo in eine GmbH umgewandelt und die Hacienda LasCasas eröffnet.
Am 8. Februar 2001 fand die Einweihung der 2000 m² großen Löwen-Savanne MAKASI statt.
Am 2. April 2001 folgte im Nordwest-Teil des Zoos die Eröffnung vom PONGOLAND, der weltweit größten Menschenaffenanlage, die Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans beheimatet.
2002 dann die Eröffnung der neuen Lippenbärenschlucht und des „Entdeckerhauses Arche“
Im April 2003 fand die Einweihung der TIGER-TAIGA statt, die aus 2 großen Anlagen besteht, die nur durch Glasscheiben oder Wassergraben von den Besuchern abgegrenzt sind.
Am 2. April 2004 erfolgte im Südwest-Teil des Zoos die Eröffnung der 2,5 ha großen Afrika-Savanne KIWARA statt. In weitgehend artgerechtem Umfeld leben hier Flamingos, Giraffen, Hyänen, Zebras, Strauße und andere Tiere der afrikanischen Savanne.
2005 wurde die sanierte Asiatische Freiflugvoliere neu eröffnet und der OKAPI-WALD fertig gestellt.
Am 1. April 2006 wurde der Elefantentempel GANESHA MANDIR mit den dazu gehörenden Außenanlagen offiziell eröffnet.
2007 begann die 2. Bauphase auf dem Weg zum „Zoo der Zukunft“, deren Dauer bis 2009 geplant ist. Um in diesem Abschnitt den Bau der Riesentropenhalle GONDWANALAND zu realisieren, wurde am 24.2.07 die ehem. Orsta-Hydraulikfabrik an der Pfaffendorfer Straße gesprengt. Nach Abschluss der Phase wird sich das Zoogelände auf ca. 25 ha erweitern.
Am 1. Juli 2011 wurde GONDWANALAND eröffnet.
2014 bezogen die Armurleoparden das Leopardental
und Flamingolagune und neuer Zoo-Ausgang wurden eingeweiht.
2015 wurden die Kiwara-Kopje -Lebensraum für Spitzmaulnashörner, Geparden und Husarenaffen- sowie der Bärenburg-Spielplatz eröffnet.
Am 12. Mai 2016 konnte nach gut einem Jahr Bauzeit das bereits im Jahr 1901 eröffnete historische Affenhaus in ein modernes Koala-Haus neu eröffnet werden. Erster Bewohner ist das Ende April in Leipzig angekommene Koalamännchen Oobi-Ooobi (geb. 25.12.2013 in Planckendael).
Am 1. August 2017 wurde die Erlebniswelt Himalaya mit Schneeleoparden und Roten Pandas eröffnet.
Am 17. Mai 2018 wurde die Südamerika-Anlage eröffnet.
Quellen: http://www.mdr.de/elefanttigerundco/geschichte-und-zukunft/638252.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Zoo Leipzig
http://www.zoo-leipzig.de/print.php?ctrl=print&mainFS=9_15&baselID=15
News aus dem Jahr 2011:
Am 1. Juli 2011 wurde Gondwanaland eröffnet. Näheres siehe dort.
Die vor 2 Jahren in die Kiwara-Savanne eingezogene - nach Geburt von Agnes - 4-köpfige Weißbartgnu-Herde hat am 3. März 2011 den Zoo Leipzig verlassen und ist in einen Zoo in Indonesien umgezogen.
Die Gnus hatten sich schnell in Leipzig eingelebt, jedoch immer wieder spielerisch Jagd auf die anwesenden Strauße, Antilopen und sogar Giraffen gemacht und damit zunehmend Unruhe in den gemischten Afrikabestand gebracht. Bereits seit Frühjahr 2010 mussten sie separiert werden um Stürze und Verletzungen bei den Tieren zu vermeiden. Sämtliche Versuche der erneuten Vergesellschaftung sind leider gescheitert.
Weitere News gibt es bei den Elefanten.
Einige News aus dem Jahr 2009:
Elefantenbulle MEKONG soll noch in diesem Jahr gegen den Bullen NAING THEIN aus Prag getauscht werden, damit dieser dann für den in Leipzig erwünschten Nachwuchs sorgt.
Obwohl letzte Untersuchungen noch ergaben, dass der sowohl Mekong als auch die Elefantenkühe zeugungsfähig bzw. fruchtbar sind, wurde bisher nur ein Kalb geboren. Mittlerweile scheint aber sicher zu sein, dass MEKONG ein „Abschieds-geschenk“ da gelassen hat.
Nachwuchs gab es u.a. bei den Giraffen, zuletzt am 2. November 2009.
3-fachen Nachwuchs gab es in diesem Jahr bei den Orang-Utans im Mai, Juni und Oktober.
Am 27.10.09 ist die Orang-Utan-Dame DUNJA unerwartet verstorben. Dunjas jüngstes Kind „MAJA“ (geb. am 07.12.2007 in Leipzig) ist derzeit knapp zwei Jahre alt und bereits von der Muttermilch entwöhnt. „KILA“ (geb. am 02.06.2000 in Leipzig), DUNJAs zweitjüngste Tochter, hat sich bisher viel um MAJA gekümmert und es sieht ganz danach aus, als sei sie mittlerweile in die Mutterrolle geschlüpft.
Im März 2009 haben zwei neue Tierarten Einzug gehalten: Weißbartgnu und Visaya-Pustelschwein. Bei den Weißbartgnus gab es bereits im August 2009 Nachwuchs.
Ebenfalls im März 2009: Nachwuchs bei den Tigern.