Zoo Frankfurt am Main

Altes Menschenaffenhaus

Menschenaffenhaus

Panzerglasscheiben halten auch dem Anprall ausgewachsener Gorillas von mehreren Zentnern Gewicht stand. 1970 setzte der Frankfurter Zoo - erstmals in der Welt - tonnenschwere Panzergläser als Absperrung für die bepflanzte Gorilla-Freianlage ein. Die einzelnen Scheiben messen 3,60 mal 2,50 Meter, sind 40 Millimeter dick und nur an drei Seiten in schmalen Rahmen elastisch eingefasst.

 

Im Zoo Frankfurt können Westliche Flachlandgorillas, Bonobos und Sumatranische Orang-Utans beobachtet werden. Im Jahre 2004 wurde als Public-Private-Partnership ein Investor-Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben für ein neues Menschenaffenhaus mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern: Die Sumatranischen Orang-Utans werden 12 Meter hohe Anlagen mit zwei Besucherebenen erhalten, die Westlichen Flachlandgorillas eine Außenanlage von 4.000 Quadratmetern mit Kikuyuguerezas, Dianameerkatzen und Mandrills teilen und auch die Bonobos werden 2007/08 aus ihren ursprünglich 1933 errichteten, zu kleinen und veralteten Anlagen in großzügige, artgemäße und naturalistische Anlagen umziehen.

 

http://www.zoo-frankfurt.de/deutsch/zoo-frankfurt/gehege.htm

 

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Die Flachlandgorillas im Zoo Frankfurt (Stand Januar 2009):

 

Gruppenchef:

 

Viatu, geb. am 20.12.1998 im Zoo Basel, seit 17.10.2008 in Frankfurt

 

Matze, geb. etwa 1957 in Zentralafrika, reiste die ersten 12 Lebensjahre mit Schaustellern um die Welt. In Frankfurt seit dem 24.05.1969. Er musste am 13.08.2008 wegen des schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

 

Die Frauengruppe:

 

Makulla, geb. 1956 in Guinea, kam 1956 als 6 Monate altes Baby nach Frankfurt. Zu Berühmtheit gelangte Makulla 1965, als sie mit der Geburt des ersten Gorillas in Deutschland für Schlagzeilen sorgte. Zwei Jahre später gebar sie sogar Zwillinge, was es in deutschen Zoos zuvor noch nie gegeben hatte. Sie musste am 28.10.07 wegen des schlechten Gesundheitszustandes eingeschläfert werden.

 

Julchen, geb. etwa 1964 in Kongo (?), in Frankfurt seit 1966

 

Rebecca, geb. am 1.9.1982 im Zoo Krefeld, in Frankfurt seit 1990

 

Dian, geb. am 4.1.1989 in Arnheim, kam 1991 in den Zoo München, in Frankfurt seit 1995

 

Ruby, geb. am 19.12.1997 in Arnheim, kam 2001 in den Zoo Leipzig, in Frankfurt seit 2006

 

Die Kinder:

 

Fossey, geb. am 16.10.1999 in Frankfurt (Vater Matze, Mutter Rebecca), nicht mehr in Frankfurt

 

Kabuli, geb. am 13.06.2004 in Frankfurt (Vater Matze, Mutter Rebecca)

 

Nasibu, geb. am 1.04.2007 in Frankfurt (Vater Matze, Mutter Rebecca)

 


Die Orang-Utans im Zoo Frankfurt (Stand Januar 2009):

 

Der Mann:

 

Charly geb. etwa 1958/Wildfang, kam aus Stuttgarter Zoo, in Frankfurt seit 1978

 

Die Frauengruppe:

 

Djambi geb. etwa 1959/Wildfang, kam aus Privatbesitz, in Frankfurt seit 1965

 

Rosa geb. 05.05.1989 in Hamburg in Frankfurt seit 1995. Sie wuchs gut behütet von Mutter Bella in einer 5-köpfigen Familie in Tierpark Hagenbeck auf

 

Sirih geb. 07.12.1992 in Zürich, in Frankfurt seit Aug. 1995

 

Die Kinder:

 

Galdikas geb. 09.03.2000 in Frankfurt (Vater: Charly / Mutter Rosa)

 

Jahe geb. 21.04.2003 in Frankfurt (Vater Charly / Mutter Sirih)

 

Lucu geb. 02.02.2005 in Frankfurt (Vater Charly / Mutter Rosa)

 

Mutter Jane kümmerte sich nicht um ihr erstes Kind: Radia, ein anderes Weibchen adoptierte Sirih, wurde aber drei Monate später von einem Zoobesucher vergiftet. Das verwaiste Affenkind wuchs dann in der Familie des Direktors Dr. Schmidt auf und wurde mit 13 Monaten wieder im Zoo an seine Artgenossen gewöhnt.


die Bonobos im Zoo Frankfurt (Stand Januar 2009):

 

Der Mann:

 

Ludwig geb. am 26.08.1984 im Tierpark Planckendael/Antwerpen, seit 1999 in Frankfurt

 

Die Frauengruppe:

 

Magrit geb. etwa 1952 im Kongo

 

Natalie geb. etwa 1966 in Lukolela – DR Kongo, seit 1970 in Frankfurt

 

Ukela geb. am 19.12.1985 in Frankfurt (Vater Bono, Mutter Natalie)

 

Kamiti geb. am 21.07.1987 in Stuttgart, erst in Köln, seit 2002 Frankfurt

 

Zomi geb. am 29.01.1998 imTierpark Planckendael/Antwerpen, seit 2005 in Frankfurt

 

Kutu geb. am 29.05.1998 in Stuttgart, in Frankfurt seit 2005

 

Heri geb. am 23.01.2001 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Natalie)

 

Haiba geb. am 16.11.2001 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Ukela)

 

Die Kinder:

 

Kelele geb. am 22.07.2004 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Salonga*)

 

Nyota geb. am 24.02.2007 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Natalie)

 

Njema geb. am 26.08.2007 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Kutu), gestorben im Februar 2008 an einer Infektion

 

Nakala geb. am 30.12.2007 in Frankfurt (Vater Ludwig, Mutter Ukela)

 

*SALONGA starb einen Tag nach KELELES Geburt an einer Herzinsuffizienz. Das 17-jährige Weibchen KAMITI, das noch nie ein eigenes Junges hatte, trug KELELE wie eine erfahrene Mutter am Bauch.

Reviertierpfleger Carsten Knott, Regina Brinkmann und das übrige Team im Menschenaffenhaus trainieren unsere Menschenaffen. KAMITI kam willig ans Gitter, ließ aber eine Flaschenfütterung von KELELE nicht zu. Schließlich musste Zooveterinär Bert Geyer KELELE in Narkose abnehmen. Auch der Versuch einer Adoption durch zwei andere Weibchen war erfolglos. Deshalb kam KELELE, in Absprache mit dem EEP-Koordinator, als 15. Affenkind zu Anne Marie Schmidt zur Handaufzucht, was u. a. heißt, Tag und Nacht alle zwei Stunden Flasche geben, stundenlanges Herumtragen zur Vermeidung von Stereotypien. KELELE entwickelte sich insgesamt prächtig. KAMITI erhielt ein Spezialtraining mit Affenpuppe und Flasche und KELELE musste lernen, nachts nicht nach der Flasche zu schreien. Schon im Alter von 29 Tagen begannen KELELEs Besuche bei KAMITI und den anderen Artgenossen. Im Alter von zwei Monaten waren alle Voraussetzungen für eine Integration von KELELE gegeben, als eine kleine Erkältung sich zu einer Bronchitis entwickelte. Nach der Genesung begannen die Zoobesuche wieder. Im Alter von 95 Tagen war KELELEs großer Tag: Er kam zu KAMITI und Großmutter MAGRIT (mit 53 Jahren Europas ältester Bonobo). Nach 5 Minuten nahm KAMITI den schreienden KELELE an den Bauch und betreut ihn vorbildlich. Sie lässt auch die Bananen- und Flaschenfütterung durchs Gitter zu. Schon am ersten Tag sprang Oma MARGRIT bei der Kinderbetreuung ein. Die nächsten zwei Tage teilen sich KAMITI und MARGRIT vorbildlich die Pflichten der Jungenaufzucht. Die frühzeitige Reintegration KELELEs in die Geburtsgruppe ist international einmalig: In anderen Zoos wird das erst mit 4-5 Jahren erreicht. Der Erfolg – von dem wir hoffen, dass er anhält – ist auf das gute Zusammenspiel von Bonobos, Tierpflegerteam und Ersatzmutter zurückzuführen. Dafür sei allen gedankt.

 

Quelle: ZGF-Magazin 4/2004